Joseph and the amazing technicolor dreamcoat

„Joseph and the amazing technicolor dreamcoat“ war eines der Erstlingswerke des Musical-Komponisten Andrew Lloyd Webber, das dieser im Jahr 1968 eigentlich zum Zwecke einer Schulaufführung geschrieben hatte. Aufgrund des großen Erfolgs wurde das Werk erweitert und überarbeitet und gilt seitdem als einer der Musical-Klassiker am Broadway schlechthin.

Hervorragend geeignet also, um jungen Nachwuchstalenten die Chance zu bieten. Mit „Joseph“ wolle man an den großen Erfolg von „High School Musical“ anknüpfen, das bereits im Vorjahr die Förderung junger Talente aus der Branche zum Ziel hatte.

Neben „Joseph“ Markus Neugebauer, der vielen BesucherInnen schon aus „Musical – die Show“ bekannt ist, und der jungen Elisabeth Sikora als „Erzählerin“, werden sich in der Rolle des Pharaos drei altbekannte Gesichter abwechseln. Der Auftritt des Pharaos dauert zwar nur acht Minuten, die Elvis-Persiflage „Song of the King“ ist aber sicher einer der Höhepunkt der Shows, den die drei alternierenden Pharaonen Alfons Haider, Günter Mokesch und Máté Kamarás für sich beanspruchen dürfen.

1.-19.10. in der Halle F der Wiener Stadthalle jeweils um 20 Uhr, samstags zusätzlich um 16 Uhr und sonntags um 17 Uhr.

„The Producers“ Musical in Wien

Mit dem Broadway-Erfolgsmusical „The Producers“ wurde das Wiener Ronacher nach langer Umbauphase wieder eröffnet.

Drehbuch, Gesangtext UND Musik stammen von Mel Brooks, der als Regisseur und Schauspieler in den 80ern und 90ern eher durch Klamaukfilme bekannt wurde.

Das Musical setzt auf die Story seines Filmes „Frühling für Hitler“ auf.

Zwei Produzenten wollen mit einem Musical für Hitler den garantierten Flop landen, um mit den für die Produktion ergaunerten Millionen unterzutauchen. Die dafür vermeintlich schlechtesten Akteure der Welt führen die Aufführung aber zum Erfolg, was für entsprechende Probleme sorgt.

Die Inszenierung des Musicals „The Producers“ erinnert frappant an die Zeichentrickserie „Looney Tunes“ der beiden Großmeister Tex Avery und Leon Schlesinger. Erstaunlicherweise wurde diese offensichtliche Parallelität von den österreichischen Theaterkritikern nicht erkannt, denn kein Medium hat darauf Bezug genommen.

Viele Zitate, Figuren und witzige Abfolgen begleiten durch das ganze Stück, selbst die Bühnenbilder und die überzeichnete stop & go Gestik und Mimik wurden von den berühmten gezeichneten Vorbildern Duffy Duck, Bugs Bunny, Sylvester & Co übernommen.

Dadurch funktioniert auch das heikle Nazi Thema, da von Anfang an das Unterbewusstsein auf Satire und Klamauk eingestellt wird.

Der einzige echte Nazi im Stück spricht noch dazu bayrisch, wodurch auch dieser Punkt elegant entschärft wird (genial von Herbert Steinböck dargestellt).
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Burgschauspieler Cornelius Obonya brilliert singend, spielend, tanzend in der Rolle des abgehalfterten Produzenten Max Bialystock, der von seinem Gehilfen Bloom (Andreas Biber) und der langbeinigen Schweding Ulla (Bettina Mönch) unterstützt wird.

In Summe ein wirklich sehr unterhaltsames, erstklassig besetztes Musical, welches mit Witz und Esprit die Zeit wie im Flug vergehen lässt. Standing Ovations garantiert – nicht nur bei der Premiere!

Die Musik ist angenehmer Begleiter und sinnvoll eingesetzt, einen echten musikalischen Hit wird man aber vermissen.

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Netrebko, Villazon und Domingo in Schönbrunn

Oder: Ein Kassenschlager wird wiederholt.

Weil zwei Tage vor dem Finale der Fußballweltmeisterschaft in Berlin die Kassa so schön klingelte, wird diesmal zwei Tage vor dem EM-Final das Konzert PLÁCIDO DOMINGO, ANNA NETREBKO & ROLANDO VILLAZÓN in Wien wiederholt neu aufgeführt.

Im Ehrenhof vor dem Schloss Schönbrunn findet das Stelldichein der drei großen Stimmen der Opernwelt statt, um eine Art „best-of“ der bekanntesten Arien zum Besten zu geben.

Die Location ist zwar ein schöner Rahmen für solche Aufführungen, aber leider auch ein akustisches Waterloo.
Einige Größen der Popmusik und Rockmusik(zb. REM) wurden dort vom böigen Wind regelrecht verblasen!
Die hinteren Reihen bekamen nur noch Klangfetzen zu hören, dafür war der Sound auf der Straße echt nicht schlecht. ;D

Bei POP & Rock ist das noch irgendwie auszuhalten, aber Klassik verträgt solche Bedingungen im Allgemeinen eher schlecht.

Bleibt abzuwarten, ob der Wind ein Auge zudrückt oder lieber mitsingen möchte.